1998 stellten Vater Léonard und Sohn Olivier, der es inzwischen zum Master of Wine gebracht hat, auf biologischen Anbau um. Die grossartigen Weine reifen längst wieder in traditionellen Holzfässern ohne Temperatursteuerung. „Seit wir im Rebberg die Dinge richtig machen, vergären die Weine wieder problemlos und klären sich auch von selbst“, sagt Léonard Humbrecht.
Alle 40 verschiedenen Weine von besten Reblagen im Elsass werden nach Lagen und Sorten getrennt in temperaturkontrollierten grossen Holzfässern vergoren. Die Weine sind schon in ihrer Jugend sehr aromatisch und komplex, verfügen aber über ein Lagerpotenzial, dass so manchen Bordeaux erblassen lässt. Die aromatische Vielfalt der Weine macht sie auch zu idealen Speisebegleitern zur konventionellen oder zur asiatischen Küche, die Weine sind auch in der Spitzengastronomie sehr beliebt. Die Domaine Zind-Humbrecht wurde vom Weinkritiker Robert Parker schon mehrmals als bestes Weissweingut der Welt betitelt. Bleibt nur zu hoffen, dass auch die dreizehnte Generation den Betrieb weiterführen wird.
Das wohl renommierteste Elsässer Weingut ist 1959 durch den Zusammenschluss von Zénon Humbrecht in Gueberschwihr und Emile Zind in Wintzenheim entstanden. Der Rangen in Thann, heute eine der Prestigelagen des Hauses, lag zu Beginn völlig unbeachtet brach. Im von Genossenschaften und Handel dominierten Weinbau jener Zeit wurden die arbeitsintensiven Steillagen der Reihe nach ausgemustert. Léonard Humbrecht war der erste, der wieder erkannt hat, dass die individuellen Eigenheiten eines Terroirs der Schlüssel zu einem grossen Elsässer Wein, zu einem authentischen Riesling d’Alsace, sind.
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