Whisky
FAQ
Whisky wird in einem mehrstufigen Prozess aus Getreide hergestellt. Die Hauptzutat ist Gerste.
Die wichtigsten Schritte sind:
1. Mälzen: Die Gerstenkörner werden in Wasser eingeweicht, um sie zum Keimen zu bringen. Dabei wandelt sich die Stärke in Malzzucker um. Im Anschluss wird die gekeimte Gerste (Malz) getrocknet. Dazu wird oft Torfrauch verwendet, der für einen rauchigen Geschmack sorgt.
2. Maischen: Das getrocknete Malz wird gemahlen und mit heissem Wasser vermischt, um den Malzzucker herauszulösen.
3. Gärung: Das so gewonnene Extrakt wird mit Hefe versetzt und einige Tage vergoren, bis eine alkoholhaltige Maische entsteht.
4. Destillation: Die Maische wird in kupfernen Brennblasen (Pot Stills) zweimal destilliert. Durch die zweite Destillation entsteht der eigentliche Rohbrand mit ca. 65-70% Alkohol.
5. Reifung: Der Rohbrand wird mindestens 3 Jahre (in den meisten Fällen länger) in Eichenfässern gelagert. In dieser Zeit entwickelt der Whisky sein charakteristisches Aroma und seine Farbe.
Es gibt verschiedene Arten von Whisky, die vor allem durch ihre Herkunft, die Art der Herstellung und die verwendeten Zutaten unterschieden werden.
Single Malt Whisky: Wird aus gemälzter Gerste hergestellt, der ganze Prozess findet in derselben Brennerei statt. Da die Gerste über Torffeuer getrocknet wird, haben schottische Single Malts einen rauchig-torfigen Geschmack. Irische Single Malts haben hingegen einen milderen, weniger rauchigen Geschmack.
Blended Whisky/Whiskey: Häufigste Whisky-Variante, da besonders ausgewogen und mild im Geschmack. Eine Mischung verschiedener Whiskyarten wie Single Malt, Grain Whisky und Pot Still Whisky.
Bourbon Whiskey: Wird aus mindestens 51% Mais gebrannt und in neuen, ausgebrannten Eichenfässern gereift. Typisch für die USA, vor allem aus Kentucky. Durch die Fassreifung entfalten sich süsse Aromen, die an Vanille erinnern.
Rye Whiskey: Wie der Name vermuten lässt, ist der Hauptbestandteil Roggen, nicht Mais oder Gerste. Trocken-würziger Geschmack, ebenfalls besonders in den USA verbreitet.
Um den Ursprung des Whiskybrennens streiten sich Schottland und Irland. Sowohl in Schottland als auch in Irland gibt es eine jahrhundertealte Tradition der Whiskyherstellung. - Das Wort "Whisky" stammt vom gälischen "uisge beatha", was als "Wasser des Lebens" übersetzt wird. - Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über die Herstellung von Whisky stammen aus dem Jahr 1494, als ein Mönch in Schottland den Auftrag erhielt, "acqua vitae" (lateinisch für "Wasser des Lebens" ) herzustellen. - Die älteste lizensierte Whiskybrennerei der Welt ist die Old Bushmills Distillery in Nordirland, die 1608 gegründet wurde.
Whiskey pur trinken
Wer hochwertigen Whiskey trinken will, sollte ihn pur probieren. Das gilt besonders für Single Malts. Die komplexen Aromen zum Beispiel eines schottischen Single Malts lassen sich am besten beim Tasting entschlüsseln. Am besten zu einem Nosing-Glas greifen. Diese speziellen Whiskygläser sind tulpenförmig. Dadurch verflüchtigen sich die Whiskeyaromen im Glas nicht sofort und können besser wahrgenommen werden.
Whiskey on the rocks
Am häufigsten werden Bourbon Whiskeys auf Eis getrunken. Dazu wird der Whiskey über einen oder mehrere Eiswürfel gegossen und ansonsten pur serviert. Einige Hersteller füllen daher ihren Bourbon mit einem höheren Alkoholgehalt von 45-50 % ab, damit der Whiskey nicht zu schnell verwässert. Insgesamt wird das Getränk on the rocks durch die kühlere Temperatur und das Schmelzwasser milder. Tumbler-Gläser sind für diesen Drink ideal.
Old Fashioned
Der Old Fashioned gilt als einer der ältesten Cocktails und wird manchmal sogar als der älteste Cocktail überhaupt bezeichnet. Im 18. Jahrhundert hiess er noch schlicht «Whisky Cocktail», denn viele andere Cocktails gab es noch nicht.
Das Grundrezept ist seit diesen Zeiten gleichgeblieben.
- 6 cl Bourbon/Scotch/Rye Whisky
- 0,5 cl Zuckersirup
- 3 Spritzer Angostura Bitters
- 1 Orangenzeste
Alle Zutaten ausser der Orangenzeste in ein Glas mit Eiswürfeln geben. Vorsichtig umrühren. In einen Tumbler mit frischem Eis abseihen. Orangenzeste über dem Drink knicken, auf die Eiswürfel legen.
Whisky Sour
Ein weiterer Whisky-Klassiker ist der Whisky Sour. Der Name verrät es schon: Säure und Würze halten hier eine einmalige Balance.
- 4,5 cl Bourbon Whiskey
- 3 cl frisch gepresster Zitronensaft
- 1,5 cl Zuckersirup
- 1 frisches Eiweiss (optional)
Die Zutaten nacheinander in einen mit Eis gefüllten Shaker geben und gut durchschütteln. In einen mit Eiswürfeln gefüllten Tumbler abseihen. Wer mag, kann den Whiskey Sour mit eine Orangenschnitz oder einer Cocktail- Kirsche garnieren. Eiweiss ja oder nein? Das Eiweiss kann den Mix cremig machen und geschmacklich abrunden. Dafür muss es allerdings frisch sein. Wer kein Eiweiss zuhause hat oder auf tierische Produkte verzichtet, kann es ruhig weglassen.
Die Reifung von Whisky findet ausschliesslich während der Zeit in den Eichenfässern statt. Nach der Abfüllung in die Flasche reift Whisky nicht mehr weiter. Allerdings kann sich der Geschmack des Getränks in einer geöffneten Flasche durch Oxidation mit der Zeit minimal verändern. Dieser Effekt ist aber nicht mit Reifung zu vergleichen.
Die Bezeichnungen unterscheiden in der Regel lediglich zwischen Scotch Whisky ohne „e“ einerseits und Irish- und American Whiskey mit „ey“ andererseits. Da Whisky jedoch mittlerweile in mehr als drei Ländern hergestellt wird, muss diese Unterscheidung erweitert werden. Ob er ein „e“ im Namen hat oder nicht, hängt davon ab, in welcher Tradition sich die Hersteller sehen.