Susana-Esteban

Alentejo mit galizischem Akzent

Susana Estebans Reise in die Welt des Weins folgt einer einfachen Orientierung: von Norden nach Süden. Die gebürtige Galizierin absolvierte die Universität in La Rioja, fasste im Douro Fuss und erreichte im Alentejo die vollendete Reife.

Fasziniert vom Land hat Susana Esteban Portugal als ihre neue Heimat gewählt. Nachdem sie Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre als Winzerin in Quinta do Côtto und Quinta do Crasto im Douro tätig war, zog sie 2009 in den Süden in die Region Alentejo. Zwei Jahre später gründete Esteban dort ihr eigenes kleines, sehr persönliches Weingut Quinta Seca da Boavista in Mora, das auf zwei alten Weinbergen steht und stellt hier ihre wunderbaren Weine her.


Auf dem Boden geblieben

Mit den Füssen auf dem Boden zu bleiben, bedeutet nicht, mit dem Träumen aufzuhören. Zwar hatte die Önologin sich bereits als Nomadin gesehen, wie sie die Reben der verschiedensten Gebiete zu Wein verarbeitet. Heute sieht ihr Winzer-Alltag etwas anders aus – aber dafür nicht weniger aufregend! Susana Esteban wurde 2012 von der Fachzeitschrift Revista de Vinhos als „Weinmacherin des Jahres“ ausgezeichnet und ist mit dieser Auszeichnung die einzige Frau, die diesen Titel trägt. Sie stellt Präzisionsweine her und kontrolliert alle Bereiche in der Produktion. Und bleibt damit zwar nicht mit den Füssen auf den Trauben, aber auf dem Boden: „Seit ich in Portalegre angekommen bin, bin ich von dieser Region fasziniert. In all den Jahren, in denen ich als Önologin gearbeitet habe, habe ich noch nie einen Ort gefunden, mit dem ich mich so sehr identifiziert habe. Hier fühle ich mich zu Hause und hier gibt es alles, was ich brauche: Alte Weinberge, einheimische portugiesische Rebsorten, Höhenlagen und das kühle und frische Klima. Ich mag die Weine, die im Weinberg produziert werden. Und hier in Portalegre kann ich sie herstellen.“ Aus autochthonen Rebsorten wie Aragones und Touriga Nacional bzw. Viosinho produziert Esteban für die Region untypische Weine: kühl, frisch, mineralisch, komplex und feinfruchtig.


Susana

Auf der Suche nach dem Glück

Die Suche nach dem Wein-Glück begann im Jahre 2009. Die Winzerin lief auf der Suche nach dem perfekten Ort beinahe durch das ganze Alentejo-Gebiet. Nach über zehn Jahren als Winzerin am Douro (Quinta do Côtto und Quinta do Crasto) und im Alentejo (u.a. Tiago Cabaco Wines und Monte Raposinha), begann sie, ihr eigenes Projekt zu verwirklichen. Zwei Jahre später, 2011 fand sie zwei Parzellen mit Weinbergen, genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte. Es war der Beginn von Estebans lang ersehntem Traum. Die ersten zwei Weine hatten im wahrsten Sinne des Wortes viel von ihrer Odyssee im Namen: Aventura (Abenteuer) und Procura (Suche). Nach und nach wuchs die Weinfamilie. Aus Ideen wurden Weine. Und Estebans Kreativität war nun nicht mehr aufzuhalten: „Es macht mir grosse Freude, Neues zu entdecken und auszuprobieren und meinem Traum zu folgen. Und wenn ich den Erfolg ein Jahr später in einer Flasche sehe, erfüllt es mich mit einem tiefen Gefühl der Zufriedenheit. Es ist eine Menge Arbeit, denn man weiss nie, wie alles läuft, aber am Ende des Tages bringt es mir viel Freude. Ich weiss zwar nicht, was nächstes Jahr sein wird, denn meine Weine erscheinen immer durch schicksalhafte Momente: Mein in Tonamphoren ausgebauter Weisswein erfolgte nach meiner inspirierenden Reise nach Georgien. Der Foudre 2018 stammt von einem aussergewöhnlichen 80 Jahre alten Weinberg in der Serra de São Mamede auf 700 Metern Höhe in einem Fass mit 1150 Litern Fassungsvermögen, das ich hier zufälligerweise stehen hatte. Ich mag es, keine Regeln befolgen zu müssen. Auf diese Weise kann ich kreativ und erfinderisch sein.“

Weine von Susana Esteban

In den Filialen verfügbar
Vegan
>100 Verfügbar
Vegan
In den Filialen verfügbar
Vegan
93 Punkte Robert Parker
>100 Verfügbar
>100 Verfügbar
Vegan
>100 Verfügbar
Vegan
93 Punkte Robert Parker
31 Verfügbar
94 Punkte Robert Parker
>100 Verfügbar
35 Verfügbar

Passo a Passo

Inmitten so vieler kreativer Möglichkeiten gibt die Top-Önologin einen goldenen Ratschlag: „Bleiben Sie mit den Füssen auf dem Boden und übernehmen Sie nicht mehr, als Sie kontrollieren können.“ Denn eines ihrer Markenzeichen ist die unglaubliche Präzision, die akribische Arbeit im Rebberg, modernste Keller-Einrichtungen und viel Liebe zum Detail. Und das kann ihrer Meinung nach nur erreicht werden, wenn man die alle Produktionsschritte im Auge behält.  

Um eine Erfahrung reicher 

Die Fülle an Welterfahrung ist etwas, an der es Susana Esteban nicht mangelt. Die Winzerin liebt es, Regionen und Produzenten zu besuchen, den Ort und seine Weinberge kennenzulernen. Und für sie steht jeder Wein für eine Geschichte. Einige sogar für mehr als das: „Es gibt viele Weine, die mich geprägt haben und bei einigen hatte ich ein ganz besonderes Weinerlebnis. Eines der prägendsten Weinerlebnisse schlechthin war ein Vega Sicilia 1998 in einer Magnumflasche. Nachdem ich ihn gekostet hatte, verbrachte ich ein paar Monate damit, über diesen Wein nachzudenken. Für mich war es die Perfektion schlechthin. Und genau das ist es, was einen dazu bewegt, bescheiden zu bleiben, ehrfürchtig und mit den Füssen auf dem Boden zu bleiben. Ich wünschte, ich könnte eines Tages einen solchen Wein herstellen, den man 30 Jahre später öffnet und der perfekt ist!“ Bei der Verkostung der Weine, die die Winzerin herstellt, insbesondere des kürzlich lancierten Susana Esteban Foudre 2018, wird ganz deutlich, dass dieser Traum bereits ein Stück weit in Erfüllung gegangen ist.    

 Den ganzen Artikel gibt es auf der Homepage von Susana Esteban.