Portwein - Ikone und Kulturgut aus Portugal
Vielfalt aus Fass und Flasche: Der starke Süsswein wird nur im Douro-Tal unter strenger Kontrolle des Douro- und Portweininstituts gekeltert. Wieso kompliziert, wenn es auch einfach geht? Portwein, oder kurz Port, kommt zwar aus der Region Alto Douro. Diese liegt im portugiesischen Douro-Tal. Den Namen hat er aber der Hafenstadt Porto in Portugal zu verdanken. Denn hier in Porto reift Port nach der Produktion und wird dort gelagert, bevor er international verkauft wird. Er gehört zu der Kategorie der Likörweine oder Dessertweine und Süssweine oder Südweine. Trotz dem Wein im Namen handelt es sich bei Port um eine Spirituose. Meistens ist er rot, es gibt aber nicht nur roten Portwein sondern auch weissen Portwein. Er schmeckt trocken, aber hat trotzdem einen süssen Geschmack.
Der Portwein verdankt seine Entstehung den Handelskriegen zwischen Engländern und Franzosen im 17. Jahrhundert. Eine Zeit lang war der Import französischer Weine nach England verboten und wurde mit so hohen Steuern belegt, dass die englischen Weinkaufleute sich nach Portugal orientierten. In dem Bestreben, dass die portugiesischen Weine in gutem Zustand in England ankamen, wurden sie vor dem Versand mit kräftigem Brandy versetzt. Diese Methode hatte Erfolg. Schon Anfang des 18. Jahrhunderts hatten sich einige Portweinhändler fest etabliert, es wurden sogar Zollvergünstigungen eingeführt. Aus dieser Zeit stammen auch einige Einschränkungen, um die Qualität des Portweins zu gewährleisten. Zum Beispiel wurde die Produktion auf das Dourotal beschränkt und nur bestimmte Rebsorten für die Produktion zugelassen.
Je nach Traubensorte, Vinifizierung und Reifung gibt es sehr unterschiedliche Ports. Zum Apéro empfiehlt sich ein gekühlter White Port, ebenso zu cremigen Suppen, hellem Fleisch oder gegrilltem Fisch. Zu Pasteten, Käse und Früchten passt ein zehn Jahre alter Tawny und zu Steaks und gebratenem Fleisch mit Pfeffer und würzigen Saucen ein Late Bottled Vintage. Für das Dessert empfehlen sich eigentlich fast alle Ports: Zu Glacés passen eher gekühlte Tawnys, zu warmen Desserts Ruby Reserves.
Wenn der Portwein ruft...
… nimmt Urs Ullrich den Weg nach Porto gern auf sich. Dort hat nämlich im Juni die feierliche Inthronisierungszeremonie für neue Mitglieder der Confraria do Vinho do Porto stattgefunden, zu der Urs Ullrich von Quinta do Crasto eingeladen wurde. Seitdem gehört er zu den rund 2.500 Mitgliedern , die sich für das Image und die Bekanntheit des Portweins einsetzen.
Die Confraria do Vinho do Porto ist eine Gemeinschaft von Confrades, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das weltweite Ansehen des Portweins zu vermitteln, zu fördern und zu stärken. Alle Erzeugermitglieder dürfen Einladungen an hochrangige Fachleute aus ihren Geschäftsbeziehungen aussprechen, die diese Auszeichnung verdient haben. Daher ist die Zeremonie zur Aufnahme in die Portwein-Bruderschaft ein ganz besonderer Moment. Sie wird im Pátio das Nações des Palácio da Bolsa in Porto im Kreise der angesehensten Häuser und Eigentümer von Port- und Douro-Quintas begangen. Höhepunkt der Zeremonie ist der feierliche Treueeid , der mit einem Kelch Portwein in der Hand abgelegt wird. Obrigado!