Art
Produzenten
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Kork ist ein Naturprodukt, das aus der Rinde von Korkeichen gewonnen wird. Die Korkeiche ist der einzige Baum, den man in seiner Lebenszeit mehrfach schälen kann. Sobald er eine Höhe von 1,50 Metern und einen Mindestdurchmesser von 70 Zentimetern erreicht hat, kann die nachwachsende Rinde regelmässig alle 9 Jahre und bis zu einem Alter von etwa 150 Jahren frisch abgezogen werden. Je nach Alter des Baums liegt der Ertrag bei 20 bis 60 Kilo Kork pro Schälung. Die Rinde muss von Hand geerntet werden. Dazu sind zwei spezialisierte Arbeitskräfte erforderlich, von denen einer die Schnitte fachmännisch anbringt und der andere die Rinde von den Stämmen löst. Erst nach der dritten Schälung hat der Kork die Qualität, die für die Herstellung von Flaschenkorken benötigt wird - nur die hochwertigste Rinde kommt für Weinkorken in Frage. Rund die Hälfte des weltweit verfügbaren Korks wird zu Flaschenkorken verarbeitet. Die andere Hälfte wird zum Beispiel in der Bauindustrie zu Isolierungszwecken und für Bodenbeläge oder in der Modebranche bei der Herstellung von Schuhen und Taschen verwendet. Die meisten Korken stammen von der Iberischen Halbinsel. Die Korkeichenwälder Spaniens und Portugals sind doppelt interessant für Feinschmeckerinnen und Feinschmecker: Sie fungieren ganz nebenbei als Weideland für die halbwild gehaltenen Ibérico-Schweine.
Weinkorken aus Naturmaterial durchlaufen einen langwierigen Herstellungsprozess, bei dem fast jeder Schritt in Handarbeit geschieht. Meist bestehen sie aus einem einzigen Stück Naturkork. Dazu wird die Rinde über mehrere Monate als Platte getrocknet, bis sie aushärtet. Anschliessend wird sie in klarem Wasser gekocht, desinfiziert und aufgeweicht. Nach dem Kochen ist nochmals eine Trocknungsphase von etwa drei Wochen erforderlich. Erst dann können die Korken für die Weinflaschen aus den Korkplatten herausgestanzt oder -geschnitten werden.
Naturkork
Nicht ohne Grund der Klassiker unter den Flaschenverschlüssen: Das Material ist leicht, dicht und beständig. Ausserdem ermöglichen Naturkorken einen minimalen Sauerstoffaustausch, der die Entwicklung besonderer Aromen im Wein unterstützen kann. Gerade für Weine mit hohem Alterungspotenzial eignet sich ein Naturkorken hervorragend.
Als natürliches Material ist Kork allerdings auch Schwankungen in Qualität und Beschaffenheit unterworfen. So kann es zum Beispiel zum berüchtigten «Korkschmecker» kommen: Ein häufiger Weinfehler, der durch den Geruch und Geschmack von 2,4,6-Trichloranisol (TCA) verursacht wird. Dieser Fehler führt dazu, dass der Wein muffige, dumpfe oder gar schimmlige Noten entwickelt, die andere Aromen im Wein stören und überdecken können. TCA kann einerseits schon in der Korkrinde vorkommen, aber auch im Prozess vom Kork zum Korken entstehen.
Synthetischer Korken
Ein Korken aus Kunststoff hat den Vorteil, dass man sich keine Sorgen mehr um den Weinschmecker-Effekt machen muss. Er schliesst luftdicht ab. Allerdings sollte man darauf achten, Weine mit einem solchen Verschluss stehend zu lagern, damit keine Weichmacher aus dem Plastik in den Wein gelangen. Es empfiehlt sich ausserdem, Weine mit synthetischem Korken nicht zu lange zu lagern, sondern innerhalb von 2-4 Jahren nach der Abfüllung trinken, damit der Verschluss keine Zusatzstoffe an den Inhalt abgibt.
Schraubverschluss
Zugegeben: Ein Schraubverschluss verströmt nicht denselben Charme wie ein Naturkorken. Trotzdem bietet er einige nennenswerte Vorteile: Er ist ebenso dicht und kommt nicht in direkten Kontakt mit dem Wein, gibt also auch keine ungewollten Stoffe an diesen ab. Er ist also aus hygienischer und praktischer Sicht eine gute Wahl. Allerdings ermöglicht er keinerlei Sauerstoffaustausch, was das Alterungspotenzial der Weine beeinflussen kann. Obwohl er häufig noch kritisch betrachtet wird, erfreut sich der Drehverschluss gerade in der Gastronomie immer grösserer Beliebtheit und legt sein Image als «Stilbruch» nach und nach ab.
Bestimmt ist Ihnen schon aufgefallen, dass wir in unseren Stores alte Weinkorken zurücknehmen und sammeln. Ein kleiner Beitrag zur Nachhaltigkeit: Naturkork eignet sich im Gegensatz zu anderen Materialien hervorragend zum Recycling. Wir sammeln pro Jahr 500 bis 750 Kilogramm. Die Korken werden regelmässig von der Recyclingfirma Lottner abgeholt und zu korken.ch gebracht. Dort werden die Weinkorken geschreddert. Aus dem so entstandenen Granulat wird Isolationsmaterial für die Baubranche oder auch Presskork, der zum Beispiel für Pinnwände und Untersetzer Verwendung findet. Auch als Füllung für Sitzkissen kann das Granulat verwendet werden. Auf diese Weise wird der Rohstoff optimal genutzt, ohne grosse Emissionen zu verursachen. Haben Sie auch noch Korken zuhause? Finden Sie einen Store in Ihrer Nähe und unterstützen Sie uns bei diesem Beitrag für nachhaltigen Genuss. Wir nehmen Ihre Korken gern entgegen. Bei der Gelegenheit finden Sie vielleicht schon die nächste Flasche zum Entkorken - ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft.
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