Rhum
Über Rum
Bestimmt haben wir uns alle schon mal an die wunderschönen und endlosen Strände in Barbados , Bermudas und Beliz , in Costa Rica und der Dominikanischen Republik geträumt. Aus genau diesen Ländern kommt eine Spirituose , die perfekt hierher passt und von nirgends sonst kommen könnte – Rum oder Rhum oder Ron . Die Liste der Herkunftsländer ist aber noch lange nicht zu Ende hier. Guatemala , Guyana , Haiti , Jamaika , Mexiko , Mauritius , Kuba und Kolumbien gehören auch dazu. Sein Name ist genauso wild wie das alkoholische Getränk selbst und wurde wohl vom englischen Dialektwort für rumbullion abgeleitet, das für Aufruhr und Tumult steht.
Melasse ist fast immer das Produkt, von dem diese Spirituose ausgeht. Bei der Produktion von Rhum Agricole oder Cachaça wird als Grundstoff allerdings nur frisch gepresster Zuckerrohrsaft verwendet. Entsprechend unterscheidet man diese zwei Arten von Rum. Genauso wie man auch braunen Rum, weissen Rum, dunklen Rum und Gold sowie Spiced unterscheidet. Die Abkürzung XO steht ähnlich wie bei Cognac für extra old, also sehr alt.
Die Melasse oder das gehackte Zuckerrohr wird mit Zuckerrohrsaft und Wasser zur Maische gemischt. Diese wird dann fermentiert und schliesslich gegärt. Danach hat sie einen Alkoholgehalt von 4 % bis 5 % Alkohol. Nun erfolgt die Destillierung des Zuckerweins. Das Destillat kommt danach auf einen Alkoholgehalt von 65 % bis 75 %. Fügt man nun noch destilliertes Wasser hinzu, hat man weissen Rum. Somit ist die Herstellung von Rum eigentlich abgeschlossen. Jetzt wird der Rum oft noch in gebrauchten Holzfässern gelagert, wie bei der Whisky-Produktion. So erhält er seine eigene Geschmacksnote . Die Qualität von weissem Rum wird erhalten, wenn er noch mehrere Monate lang in Edelstahlfässern gelagert wird. Wenn diese Lagerung aber in Fässern aus Eiche erfolgt, verliert der weisse Rum Alkohol aber nimmt dafür von den Fässern die Geschmacksstoffe auf. Dadurch bekommt er dann seine leicht bräunliche Färbung.
Don Bacardi auf Kuba und Felice Presto auf Jamaika begannen um 1850 fast gleichzeitig mit der modernen Herstellung von Rum. Einheimische zerstörten aber die bis 1890 bekanntere Presto Destillery , was zum finanziellen Ruin des Unternehmens führte. Bacardi produziert heute noch und ist der grösste Hersteller von Rum weltweit überhaupt.
Rum wurde aber schon ab 1638 exportiert. Auf Barbados wurden um 1655 ungefähr vier Millionen Liter Rum produziert. Er wurde aber fast komplett auf der Insel selbst und in den benachbarten Kolonien von Siedlern aus Europa getrunken. Selbst am Ende des Jahrhunderts wurden weniger als tausend Liter nach England exportiert. Die geringe Nachfrage hängt wahrscheinlich mit der fehlenden Qualität der Spirituose zu diesem Zeitpunkt zusammen. Erst langsam gab es unter den Kolonialisten in Nordamerika eine Nachfrage, die dem Rum zu mehr Popularität und einer grösseren Verbreitung verhalf.
Bei Rum unterscheidet man ausserdem unterschiedliche Arten. Rhum ist der französische Rum-Stil . Dazu gehört auch der Rhum Agricole . Er unterscheidet sich von den anderen Zuckerrohr-Destillaten nicht nur durch die Schreibweise mit ‚h’, sondern auch durch die Fermentierung und Destillation von frisch gepresstem Zuckerrohrsaft und im Geschmack. Im Unterschied dazu werden spanische und kubanische Rum-Stile , Ron geschrieben, und britische Rum-Stile , Rum geschrieben, aus Melasse produziert.
Die exotische Süsse macht Rum zur idealen Cocktail-Zutat . Cuba Libre , Dark’n’Stormy , Mai Tai , Mojito , Daiquiri und Pina Colada sind nur einige Klassiker, die ohne Rum undenkbar wären.
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· Bacardi
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