Deutschland
Deutschland liebt Schaumwein. Das ist klar. Was ein Schaumwein genau ist, ist weniger klar. Ganz allgemein werden unter diesem Oberbegriff weinhaltige Getränke zusammengefasst, die aufgrund des Anteils an Kohlenstoffdioxid unter Druck stehen. Der dadurch entstehende Überdruck darf bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius nicht unter 3 bar betragen. Sekt zählt also definitiv zu Schaumweinen. Er steht dem Prosecco aus Italien sehr nahe.
Den deutschen Herstellern von deutschem Schaumwein ist es wichtig, nicht einfach Champagner nachzumachen. So haben deutsche Schaumweine dann auch einen eigenen Stil. Der Schaumwein aus Rheinhessen hat ein ganz ähnliches Herstellungsverfahren wie Champagner. Nämlich über die zweite Gärung in der Flasche des Schaumweins oder Sekts. Hier spricht man auch von der Flaschengärung. Aber der Charakter ist aufgrund des Klimas und der Böden einmalig und anders als bei Champagner oder Prosecco. Bei Sekt unterscheidet man zwischen den Geschmacksrichtungen trocken und brut. Der Unterschied zwischen den Schaumweinen macht der Restzucker oder Restzuckergehalt. Ein Sekt trocken hat mehr Restzucker als ein Sekt brut. So ist der Sekt brut etwas herber im Geschmack.
In der 1980er fingen die Winzer in Deutschland im grossen Stil an, Weine zu versekten. Aus Wein wurde also Sekt gemacht. Seither hat sich gezeigt, dass sich die Produktion von deutschem Sekt sehr am Markt orientiert. Die Erzeugergemeinschaft Rheinhessen entstand 1982 und versprach: Eine Herkunft. Eine Rebsorte. Ein Jahrgang. Doch das Versprechen hielt sich nicht allzu lange, denn gerade Riesling-Sekte sind sehr säurebetont und Burgundersorten sowie Cuvées wurden immer populärer. Und trotz der Konkurrenz auf der ganzen Welt gehören unsere Nachbarn aus dem Norden zu den grössten Absatzmärkten überhaupt.