Champagner: Der Star des Abends
Für einen richtigen Champagner-Moment braucht man weder runde Geburtstage noch Feste. Doch was macht das Besondere an dem prickelnden Genuss aus und woher stammt der Champagner eigentlich? Wir gehen dem König der Schaumweine auf die Spur.
Woher kommt der Champagner?
Die Trauben zur Herstellung eines echten Champagners kommen aus der französischen Region Champagne, nordöstlich von Paris, die ihm auch den Namen gab. Nur Schaumweine, die auch wirklich in der AOC Champagne hergestellt werden, darf den prestigeträchtigen Namen tragen. Die Parzellen des 34.000 Hektar grossen Anbaugebiets ist verteilt auf vier Regionen: Montagne de Reims, Vallée de la Marne, Côte des Blancs und Côte des Bar. Je nach Beschaffenheit des Bodens, bauen die Winzer der Champagne hauptsächlich drei Rebsorten an: Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier. Für den Chardonnay eignen sich am besten Kreideböden. Schwerere Böden, wie in der Montagne de Reims, sind die Basis für einen exzellenten Pinot Noir. Die Reben des Pinot Meunier werden häufig auf Lehmboden angebaut. Durch die Unterteilung der Region in viele kleine Parzellen können die Winzer ihre Reben sorgfältig pflegen, jeder Schaumwein erhält dadurch seinen individuellen Charakter. Zusammen mit dem einzigartigen Klima und einer ausreichenden Niederschlagsmenge, gehört die Champagne zu den grossen Wein-Terroirs, die Frankreich zu bieten hat.
Das Geheimnis der sprudelnden Blässchen
Es gibt viele Legenden über die Entstehung des Schaumweins. Unsere Lieblingsgeschichte ist die des Benediktinermönchs Dom Pérignon. Der Legende nach hat er die Flaschengärung „Méthode Champenoise“ erfunden. Per Zufall fand der „geistliche Vater der Champagne“ diese zweite Flaschengärung im Jahr 1670 heraus, als er davon ausging, die Fermentierung des Weins sei bereits abgeschlossen. In Wahrheit hatte die Hefe noch gar nicht den kompletten Zucker in Alkohol umgewandelt. Da es sehr kalt war, stoppte die alkoholische Gärung. Mit dem Frühling „erwachte“ die Hefe wieder und begann, den restlichen Zucker in Alkohol umzusetzen. Kohlendioxid löste sich im Wein, die Korken explodierten und sein spontaner Ausruf: „Komm‘ schnell! Ich trinke Sterne!“ ging in die Geschichte ein. Der Champagner war geboren. Heute ist der Klassiker Dom Pérignon aus dem berühmten Champagnerhaus Moët & Chandon als Vater der Champagner bekannt.
Königin des Prickelns
Die junge Witwe Nicole-Barbe Clicquot „Veuve Clicquot“ führte das Champagnerhaus ihres Gatten und lebt heute noch in der gleichnamigen Luxus-Champagnermarke mit dem berühmten gelben Etikett weiter. Sie erfand die seither als „Mèthode Traditionelle“ bezeichnete Herstellungsweise des Rüttelns und Degorgierens – die sich bis heute durchgesetzt hat. Die Flaschen werden drei Wochen lang waagrecht gelagert und gerüttelt, damit sich die Hefe im Flaschenhals sammeln kann. Ohne Nicole-Barbe Clicquot würde es Champagner in seiner heutigen Form nicht geben. Ihr Lebensmotto formulierte sie einmal so: „Wenn man zwei Schritte nach vorn machen kann, warum soll man nur einen gehen?“
Madame Clicquot war die erste Frau, die ein Champagnerhaus leitete. Mit ihrer Führung ebnete sie auch den Weg für andere Frauen – und sie machte den Champagner zu dem, was er heute ist. Ihr ist es zu verdanken, dass der französische Schaumwein heute klar und perlend ist.
Die Kunst, Champagner zu trinken
Was den Champagner zum Champagner macht? Der Zauber liegt in den vielen Details. Es sind die Lagen der Appellation Champagne AOC, die Böden, die Assemblage, der Liqueur de Tirage, die Lagerzeiten und natürlich auch das Zauber-Handwerk jedes Kellermeisters. Die Champagnerwelt zu entdecken erweckt Freude, denn der edle Tropfen gilt als besonders exklusiv und daher als echte Delikatesse serviert im Glas. Ob Sie die edelste aller perlenden Flüssigkeiten aus der Champagnerschale (Coupe), der Flute oder aus einem traubenspezifischen Weinglas trinken, ist Ihnen überlassen. Eine Auswahl an den verschiedensten Champagnergläsern finden Sie natürlich bei uns.
Wann sollte man zum Champagner greifen?
Champagner ist eine Bereicherung in wirklich allen Lebenslagen. Als Apéritif macht er sich grossartig, aber auch als Speisenbegleiter zu vielen Gerichten eignet er sich bestens. Und natürlich auch jederzeit zum Frühstück mit frischen Croissants und Butter oder als prickelnder Genuss zum Sonntags-Brunch.