Vermouth ist Martini – aber nicht nur! Hochklassiger Vermouth, einst Glamour-Apéritiv edler Damen, erlebt ein Revival. Doch was ist Vermouth, gibt es Unterschiede in der Qualität und vor allem: Welches sind die Geheimtipps?

Martini, Negroni und Manhattan – Vermouth ist auf viele Arten präsent. Spannend sind aber die hochklassigen Crafted Vermouth von kleinen Manufakturen. Gerne stellen wir Ihnen drei kleine, hochklassige Vermouth-Manufakturen vor.

WIE VERMOUTH ENSTEHT
Es gibt zwei Varianten von Vermouth, die sich in ihrer Ausprägung stark unterscheiden: Zum einen der rote, meist leicht süssliche, italienische Stil und zum anderen der goldfarbene, trockene französische Stil. In der Produktion werden bei beiden Stilen vier Bestandteile eingesetzt.

Als Basis dient dabei praktisch immer Weisswein. Dazu kommen dann kaltmazerierte Aromenauszüge von verschiedenen Kräutern, wobei an erster Stelle natürlich das Wermutkraut steht. Weitere Kräuter und Pflanzen können u.a. Sternanis, Gewürznelken, Lakritze, Sandelholz, Vanille, Chinarinde, Kardamom, Zimt oder Bitterorangenschale sein.

Ein wichtiger Bestandteil ist dann Alkohol, mit dem der aromatisierte Wein auf eine Trinkstärke von bis 16 Prozent gebracht wird. Schlussendlich wird, um allfällige Bitterstoffe abzumildern, die “Mistelle” beigefügt, das ist ein Gemisch aus Traubenmost und Zucker. Diese Beigabe kann je nach Stil in seiner Menge stark variieren.

Del Professore – Crafted Vermouth

Del Professore ist eine eine Zusammenarbeit von Carlos Quaglia der Antica Distilleria Quaglia westlich von Turin und der berühmten Bar Jerry Thomas Speakeasy in Rom. Das Ziel ist im Craft-Bereich der Massenware  etwas entgegenzusetzen und dabei mit Liebe zum Detail und perfekter Aromatik traditionellen Vermouth zu schaffen.

Mit dem Namen “Del Professore” ehren sie den Amerikaner Jerry Thomas. Er gilt als Vater der modernen Mixology und war im
19. Jahrhundert als Barkeeper auch in Europa unterwegs. Wegen seiner Experimentierfreudigkeit wurde er „The Professor“ genannt, was auf Italienischen „Il Professore“ heisst. Dies wurde dann in “Del Professore” umgewandelt: “Vom Professor”.

Cocchi – vermouth di torino

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam junge Giulio Cocchi nach Asti, ein kleines Städtchen in der Nähe von Turin. Er entdeckte seine Vorliebe zum Vermouth und kreierte sehr erfolgreich seine ersten Produkte. In den Zeiten der Belle Epoque wurde sein Vermouth in ganz Italien und darüber hinaus bekannt.

Noch heute werden bei Cocchi nach den Originalrezepten von Giulio unverwechselbare Vermouths hergestellt. Cocchi erfüllt als einer der letzten Produzenten die klassischen Anforderungen der Appellation «Vermouth di Torino». Zum Beispiel werden ausschliesslich Weine aus dem Piemont als Basis verarbeitet. Das Festhalten an diesen Traditionen und am Erbe von Giulio Cocchi bürgt für die stetig hohe Qualität aus dem Hause Cocchi.

MATTER SPIRITS – SCHWEIZER VERMOUTH

1920 gründet Ernst Luginbühl im Berner Seeland eine kleine Brennerei und nennt sie schlicht Matter-Luginbühl. Heute wird die unterdessen in «Matter Spirits» umbenannte Firma von  Oliver Matter mit seiner Frau Nicole in 4. Generation geführt. Die Ursprünge der Firma liegen im «bitteren» Bereich. 1928 erwarb der Firmengründer die Lizenz für die Herstellung von «Martinazzi», einem italienischen Bitter, für die Schweiz. Das war die Geburtsstunde des erste Schweizer Bitter Aperitif.

Das Sortiment von Matter Spirits hat sich in den 100 Jahren natürlich erweitert, es wurden viele neue Spirituosen kreiert und erfolgreich lanciert. Doch die spezielle Liebe der Matter’s liegt beim Vermouth. Sie produzieren ihn in verschiedenen Varianten mit immer hervorragender Qualität.

REZEPT KLASSISCHER NEGRONI

2 cl Süsser Vermouth
2 cl Campari
2 cl Gin
Frische Orangenschale

 

Gin, Vermouth und Campari in ein Mischglas geben.
Eis hinzufügen und unter Rühren abkühlen lassen.
In ein Glas abseihen und mit einer Orangenschale garnieren.

Crafted Vermouth von kleinen Manufakturen trifft den Zeitgeist. Pur auf Eis oder im coolen Cocktail – garantiert immer ein Genuss.