Während unseres Besuches der Nikka Brennerei Yoichi, an der Küste von Hokkaido im äussersten Norden Japans, wo die erste Nikka Whisky-Destillerie an der „Rita Road“ gelegen ist, sind wir auf die fesselnde Liebesgeschichte gestossen, die nicht nur herzerwärmend ist, sondern noch dazu ein glückliches Ende hat. Es ist die Liebesgeschichte zwischen dem Gründer des Nikka-Whiskys Masataka Tasketsuru und seiner schottischen Ehefrau Jessie Roberta Cowan, auch bekannt als Rita, die er während seines Studiums in Schottland kennenlernte. Die Geschichte der ewigen Liebe, die auch nach dem Tod des schottisch-japanischen Ehepaars noch von grosser Bedeutung ist, da ihr Vermächtnis wohl für immer verewigt und gefeiert wird: in Form des sagenumwobenen, japanischen Nikka Whiskys.
Die chemie stimmt
Nach seinem abgeschlossenen Studium in Osaka, begab sich der junge Visionär Masataka nach Schottland, um hier die Kunst des Destillerien zu erlernen, denn er träumte davon, einen besonderen Whisky für seine Heimat Japan herzustellen. Neben seinem Chemie-Studium an der Glasgow Universität, begann er parallel eine Lehre in der legendären Longmorn Distillery, einer der ersten und berühmtesten Destillerien Schottlands und arbeitete später bei James Calder wo er die hohe Kunst der Whisky- Herstellung erlernte, um seinen Whisky „Made in Japan“ zu kreieren.
the roaring twenties
Durch eine schicksalhafte Begegnung lernte sich das ungleiche Paar 1920 kennen – genau vor 100 Jahren. Sie verliebten sich sofort und nach weniger als nur einem Jahr in Glasgow, heiraten sie gegen den Willen ihrer Familien. Kurz darauf beschloss das Ehepaar Masataka, Schottland zu verlassen und über eine beschwerliche Reise über New York und Seattle zurück nach Japan zu ziehen. Masataka wollte dort seinen Traum der ersten japanischen Whisky-Brennerei erfüllen. Den Traum teilte seine Rita mit ihm, obwohl sie kein Wort Japanisch sprach.
„Ohne Rita, hätte Masataka sich wohl nie den Traum einer eigenen Brennerei erfüllen können. Sie hat ihm sowohl praktisch als auch emotional sehr geholfen (…). Als Masataka an seinem Whisky arbeitete, war auch Rita dabei und half ihm. Wenn er unter großem Stress stand, unterstützte sie ihn sehr.“
– Misako Udo, Autorin von The Scottish Whisky Distilleries
Ein langer traum wird wirklichkeit
Doch trotz der grossen Liebe zueinander, sah die Zeit in Masatakas Heimat alles andere als rosig aus. Die Folgen der Wirtschaftskrise nach dem ersten Weltkrieg so wie die zerrütteten Familienverhältnisse aufgrund der unerwünschten Hochzeit, liess dem Paar zu wenig Raum und auch zu wenig finanzielle Mittel, um ihren gemeinsamen Traum zu verwirklichen. Erst 1934 konnte Masataka Taketsuru sein Projekt der eigenen Brennerei, der Yoichi-Destillerie realisieren. In der Zeit zwischen Überleben und der Gründung war Rita stets für ihren Mann da und unterstützte ihn sogar finanziell indem sie Englischunterricht gab. Wie der Zufall es wollte, war der erfolgreiche Geschäftsinhaber Shotaro Kaga einer ihrer Schüler. Schnell war er von Masatakas Plänen überzeugt und finanzierte seine neue Geschäftsidee als Investor.
mehr als nur einer der besten whiskys der welt
Das Geheimnis des grossen Erfolgs von Nikka Whisky war die Beständigkeit der Liebe zwischen Masataka und seiner Rita, die dieses Jahr ihr 100-Jähriges Jubiläum feiern. Mit The Nikka Whisky Distilling Co. Ltd. haben sie nicht nur eine der wohl inspirierendsten Love Stories geschrieben, sondern ihr Vermächtnis weitergegeben: der Genuss von Nikka Whisky wurde zu einer festen Grösse in Japan und wurde durch Rita und Masataka Taketsuru somit zu mehr als nur einer der besten Whiskys der Welt.
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